Schnarchen und Schlafapnoe

Das Schnarchen entsteht durch eine Vibration von Weichteilstrukturen während der Atmungstätigkeit. Auslöser ist die Abnahme des Muskeltonus im Bereich der rachenerweiternden Muskulatur des oberen Atemwegs während des Schlafs. Hierdurch erhöht sich einerseits die Vibrationsbereitschaft des Weichgewebes, andererseits verengt sich der obere Luftweg bei der Einatmung. Häufig finden sich beim Erwachsenen typische anatomische Befunde wie ein Schleimhautüberschuss im Bereich des weichen Gaumens oder eine Vermehrung von Weichteilgewebe im Rachen. Bei Kindern handelt es sich meist um vergrößerte Adenoide (Rachenmandel) eventuell kombiniert mit einer Tonsillenvergrößerung (Gaumenmandeln).


Schnarchen

Ursprung der Schnarchgeräusche ist häufig der Bereich des Weichgaumens, grundsätzlich jedoch können Schnarchgeräusche im gesamten Bereich des Rachens und seltener auch des Kehlkopfs entstehen,was die Sache insgesamt nicht einfacher macht. Die Schnarchgeräusche sind vor allem für den Partner oft störend, daher ist es empfehlenswert ein gemeinsames Gespräch mit dem Arzt zu führen. Bei der HNO-ärztlichen Untersuchung lässt sich dann oft schon genau sagen, ob tatsächlich ein anatomisches Problem vorliegt, oder ob es einfach insgesamt zu einer verstärkten Erschlaffung des Rachen- Schlundbereiches im Schlaf kommt. Wenn der Betreffende extrem laut und unregelmäßig schnarcht, und über Tagesmüdigkeit klagt, kann es sinnvoll sein, zunächst ein ambulantes Schlafscreening durchzuführen. Dabei wird mit einem kleinen tragbaren Gerät überprüft, ob es zu längeren Atempausen im Schlaf kommt.

Schlafapnoe

So können nächtliche Atemaussetzer auf ein sogenanntes obstruktives Schlafapnoesyndrom hinweisen. Dabei kommt es durch einen Kollaps der oberen Atemwege zu einem völligen Stillstand der Atmung. Dies kann dann mitunter zu morgendlichen Kopfschmerzen, Schwindel, Tagesmüdigkeit und Konzentrationsstörungen führen. Zudem steigt das Risiko für Zuckerkrankheit, Bluthochdruck, Herzinfarkt und Schlaganfälle. So kann zum Beispiel auch ein medikamentös schlecht einzustellender Bluthochdruck Hinweis auf ein Schlafapnoesyndrom sein. Unbehandelt erhöht sich die Sterblichkeit bei längerer Erkrankung deutlich, erfolgt jedoch eine entsprechende Behandlung mit einer nächtlichen Atemhilfe, so ist die Prognose gut.